Trauerbegleitung bei Sternenkindern - Kreatives Abschiednehmen
- Theresa Kopp
- 11. Juli
- 2 Min. Lesezeit

Der Verlust eines Sternenkindes ist für viele Frauen eine tiefgreifende, oft unausgesprochene Erfahrung, die mit intensiver Trauer, Schuldgefühlen und Einsamkeit einhergehen kann. Häufig fehlt es an Worten, um das Erlebte zu beschreiben oder mit anderen zu teilen. In dieser sensiblen Lebensphase bietet die kunsttherapeutische Begleitung einen geschützten und wertschätzenden Rahmen, in dem Trauer und Schmerz ihren kreativen Ausdruck finden dürfen.
Durch das Gestalten mit Farben, Formen und Symbolen in der Kunsttherapie erhalten Erinnerungen an die Schwangerschaft und die gemeinsame Zeit mit dem Kind einen sichtbaren Platz. Künstlerische Prozesse ermöglichen es, Gefühle auszudrücken, für die Worte oft fehlen, und schaffen Raum, um Abschied zu nehmen, zu würdigen und zu erinnern. Individuelle Abschiedsrituale, das Anfertigen persönlicher Erinnerungsstücke oder das bewusste Gestalten von Symbolen können helfen, die Verbindung zum Sternenkind zu bewahren und einen liebevollen Umgang mit der eigenen Trauer zu entwickeln.
Traumatherapeutin Tanja Sahib beschreibt das Thema Abschied und Loslassen als einen wichtigen Schritt im Heilungsprozess. Abschiednehmen bedeutet dabei nicht nur, sich von der schmerzhaften Erfahrung oder einer Person zu trennen, sondern auch, die damit verbundenen Gefühle wie Trauer, Wut oder Schuld bewusst wahrzunehmen und zuzulassen. Loslassen wird als ein Prozess dargestellt, bei dem Betroffene lernen, das Vergangene zu akzeptieren und sich selbst Mitgefühl entgegenzubringen. Erst durch dieses bewusste Abschiednehmen entsteht Raum für neue Perspektiven, persönliche Entwicklung und die Möglichkeit, wieder Zuversicht und Lebensfreude zu empfinden (vgl. Sahib, 2016).
Mein Angebot Trauerbegleitung bei Sternenkindern richtet sich an Frauen, die einen Verlust erlebt haben, unabhängig davon, wie lange das Ereignis zurückliegt. Die kunsttherapeutische Begleitung unterstützt dabei, neue Kraftquellen zu entdecken, sich selbst fürsorglich zu begegnen und in einem geschützten Rahmen Trost und Halt zu finden. Ziel ist es, die Trauer nicht zu verdrängen, sondern ihr einen Platz zu geben und so neue Perspektiven für den eigenen Lebensweg zu eröffnen.
___________________________________________________________________________
Quellen
Sahib, T. (2016). Es ist vorbei – ich weiß es nur noch nicht: Wege zur Heilung nach traumatischen Geburtserfahrungen (S. 168). BoD – Books on Demand.
Kommentare